LUFTSCHLÖSSCHEN

Vor etwa drei Jahren – zum Jahreswechsel 2018/19 – konnten wir in unserem ehemaligen Proberaum ein kunterbuntes Kulturprogramm gestalten, das wir „Winterspielzeit“ genannt hatten. Die „Winterspielzeit“ umfasste Konzerte, Workshops, Spieleabende, Jamsessions und vieles mehr. Von dieser Idee lassen wir uns nun erneut inspirieren und planen in dem uns für die nächsten Wochen in Aussicht gestellten Raum – in den Kellerräumlichkeiten des Palais Walderdorff – eine abwechslungsreiche Veranstaltungsreihe, die wir liebevoll „Das Luftschlösschen“ nennen. Ab dem 29.01.22 erwarten Euch fünf Wochen Sparten- und Disziplinen-übergreifender, oftmals experimenteller Veranstaltungsformate, durch die wir die tristen Wintermonate lebendiger und wärmer machen wollen.

Das war erst der Auftakt! Seit 2022 steht das Palais Walderdorff als KULTURSPEKTRUM für alle Kulturschaffenden der Stadt mietfrei zur Verfügung.

Warum “Das Luftschlösschen”?

Warum aber „Das Luftschlösschen“? Die Idee hinter dem Namen nimmt zum einen die Geschichte des Gebäudes in den Blick: Das Palais Walderdorff wurde um 1758 vom Trierer Erzbischof und Kurfürst Johann IX Philipp von Walderdorff erbaut. Ab 1797 Sitz der französischen, ab 1815 der preußischen Regierung: wir denken, dass ein „Schlösschen“ seiner Historie gerecht wird.

Die Sache mit der „Luft“ begreifen wir dagegen metaphorisch: Luftschlösser zu entwerfen und vermeintliche Utopien als Visionen in die Wirklichkeit umzusetzen war schon immer das Steckenpferd de Die Grenzen des Gewohnten auszuweiten und neues Leben in verloren geglaubte Träume einzuhauchen ist stets unser Leitziel gewesen. Theater in theatralen Unräumen zu machen – wie in der ehemaligen Papierfabrik, in einer Turnhalle oder in einem Modehaus – zeichnete uns seit jeher aus. Dass solche Ideen zunächst auf Skepsis treffen können (funktioniert das überhaupt?), gehört hier dazu. Unser Glaube an Luftschlösser spricht uns aus der Seele und macht diesem Namen alle Ehre.

Schließlich wäre da noch das Absurde, das Widersprüchliche, für das wir – auch aus den vielfältigen Lebenserfahrungen unserer KünstlerInnen heraus – ein Herz haben, zu erwähnen. Ein Veranstaltungsprogramm in einem Keller zu machen und es so zu nennen, oder: das in den Tiefen des brachliegenden Kellerraums verborgene Potential hervorzuheben, ist genau unser Humor; Und wir freuen uns drauf!

Programm

29.01.22     AUFTAKT
eröffnung und konzert
isabelle pabst
pija

03.02.22     SPIELLUFT
spieleabend
pen&paper und meer

05.– 06.02.22     IM SPIEL WÄREN WIR…
UNS NAH
schauspielworkshop

10.02.22     HEISSE LUFT
filmabend und diskussion
mean girls (OmU) feat. broadway filmtheater

17.02.22     ICH MÖCHTE TEIL
EINER JUGENDBEWEGUNG SEIN
konzert
dhresen feat. krupski
dmo feat. lefunk

20.–27.02.22     LINEA
transdisziplinäre ausstellung
fachbereich gestaltung der hochschule trier

03.03.22     FEINE BRÜHE SUPPKULTUR
suppenbar und pop up kunst

11.03.22     LUFT UND LIEBE
closing party
dj-mukke und tanzung

Mitwirkende

Projektleitung: Michael Gubenko
Technische Leitung / stellv. Projektleitung: Sandy Panacek
Theaterpädagogik: Nadine Schuster
Raumgestaltung / Disposition: Mara Thiel, Hannes Brogmus
Federführend für Konzerte: Sascha Timplan
Spieleabend: Elias Horedt, Lukas Thimm
Schauspielworkshop: Nadine Schuster
Filmabend: Lana Jütte, Lara Fritz, Sarah Riefer
Ausstellung: Laura Schreiber, Nadja Führinger, Nils Friedrich, Nikolas Altmeyer, Askin Kocakaya
Suppkultur: Verena Barth, Hannes Brogmus
Closing Party: Lana Jütte, Marius Solf
Getränke / Ausschank: Lea Hengstermann
Layout / Gestaltung: Sebastian Schubmehl
Video: Felix Keilen
Fotografie: Sarah Riefer
Webdesign: Stephan Pönicke, Sebastian Schubmehl
Technische Ausstattung: Matthias Schmitt
Team & Support: Malte Busch, Laetitia King, Rojda Kocaman, Henning Walker

„Das Luftschlösschen” wird im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie gefördert, die Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ oder des BAFzA dar. Für den Inhalt tragen die Autorinnen und Autoren die Verantwortung.


KULTURSPEKTRUM

In der Stadt mangelt es akut an Räumen für Kunst und Kultur. Umso wichtiger ist es, die wenigen, die es gibt, zu unterstützen und zu bespielen! Habt ihr noch auf dem Schirm, dass es gerade das KULTURSPEKTRUM gibt? – den neuen Kulturraum, in dem diverse Kulturformate umgesetzt werden können?

Mit unserem Programm „Das Luftschlösschen“ haben wir bereits einige Events in der ehemaligen ExRakete auf die Beine stellen können. Ob als Gast oder Kreativkopf – hier kann zugeschaut und mitgestaltet werden – in Zusammenarbeit mit der Stadt Trier und dem Kulturbüro. Gesucht werden möglichst vielfältige Nutzungskonzepte aus unterschiedlichsten künstlerischen Sparten. Die Stadt braucht frische, innovative Impulse und neue Ideen; auch, weil es das beste Argument dafür ist, solche Räume auch weiterhin für die freie Kulturszene zu öffnen.

Initiativen aus der Kulturszene können sich mit einem temporären Nutzungskonzept für die Dauer von mindestens vier, maximal acht Wochen beim Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz bewerben. Die Projekte sollen sich durch einen interdisziplinären Ansatz und Experimentierfreude auszeichnen. Über die Vergabe der Nutzungen und der Zeitfenster entscheidet eine Fachjury, die aus dem Kulturdezernenten, dem Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz, dem TUFA e.V., der Europäischen Kunstakademie, der bühne1 e.V. und der Studierendenvertretung besteht.

Eckdaten zur Miete:
– 400,-€ Nebenkostenpauschale für den gesamten Zeitraum
– Parallel kann ein Förderantrag zur Co-Finanzierung beim Amt für Stadtkultur gestellt werden
– inkl. Bestuhlung, Tische, Theke und Spülmaschine
– von vielen Kulturschaffenden erprobt und für gut befunden